NANOS ist ein Baugruppensystem, welches von der Ingenieurhochschule
für Seefahrt Warnemünde/Wustrow entwickelt wurde
und sich an den in der DDR für industrielle Anwendungen
weit verbreiteten K1520-Bussystem orientierte.
NANOS beschreibt somit keinen konkreten Computer,
sondern nur einen Satz von Platinen (Baugruppen),
aus denen ein Rechner zusammengestellt werden konnte.
Für solch einen Computer standen verschiedene Betriebssysteme
zur Verfügung.
JKCEMU emuliert die wichtigesten NANOS-Platinen sowie einige
neuzeitliche Entwicklungen.
Es wird die Baugruppe Zentrale Recheneinheit 1
(ZRE 1) emuliert.
Diese enthält den Mikroprozessor U880,
2 bzw. 4 KByte ROM (ab Adresse 0000h),
1 KByte RAM (1000h-1400h)
und eine PIO an der E/A-Basisadresse 00h.
Aufgrund unvollständiger Adressdekodierung ist die PIO
bis zur E/A-Adresse 7Fh ansprechbar.
Durch Ausgabe einer 0 auf Bit 7 der PIO Port B
wird der Speicher auf der ZRE-Baugruppe abgeschaltet.
Farbgrafikkarte von Heiko Poppe mit 64x32 und 80x24 Zeichen umschaltbar
Der Bildwiederholspeicher beginnt bei allen Varianten ab Adresse F800h.
Achtung! Die Bildschirmsteuerung Video 3 wird
in der Konfiguration mit 8-Bit-Zeichen emuliert.
Die im Original einstellbare Konfiguration mit Bit 7
zur Cursor-Steuerung, die dann nur 7-Bit-Zeichen ermöglicht,
wird nicht emuliert.
Die Speicherbaugruppe ist in 4 Bänke zu je 64 KByte RAM
unterteilt.
Eine Bank wird als Arbeitsspeicher verwendet
(Auswahl über Bit 4 und 5 der Ausgabeadresse C2h).
Die anderen Bänke werden als RAM-Floppy verwendet.
Der Zugriff darauf erfolgt über ein 256 Byte großes Fenster
im Adressbereich F700h bis F7FFh.
Es gibt keine spezielle NANOS-Tastatur und damit auch keine
einheitliche Tastaturschnittstelle.
Die Tastatur wurde einfach an eine der zahlreichen Schnittstellen
angeschlossen.
JKCEMU emuliert drei verschiedene Varianten für den Tastaturanschluss:
ZRE-Baugruppe: PIO Port A, Handshake mit Ready/Strobe
ZRE-Baugruppe: PIO Port A,
Strobe an Bit 7
(Bei gedrückter Taste ist Bit 7 gesetzt.)
In beiden Boot-ROMs ist jeweils ein Urlader enthalten,
der nach dem Einschalten bzw. nach Reset versucht,
vom ersten Laufwerk zu booten.
Aus diesem Grund müssen Sie eine Diskette
in das erste emulierte Laufwerk einlegen und danach
Einschalten oder RESET auslösen.
Achtung! Zum Booten anderer Betriebssysteme kann es notwendig sein,
den Boot-ROM mit einem anderen Inhalt zu füllen.
Das ist in den Einstellungen
durch Einbinden einer entsprechenden ROM-Datei möglich.