Datei-Browser


Der Datei-Browser dient dazu, Programme und Dateien besonders bequem zu laden bzw. zu öffnen. Während beim gewöhnlichen Laden mit einem Dateiauswahldialog viele Mausklicks notwendig sind, kann der Datei-Browser offen bleiben, so dass zu jedem Zeitpunkt eine Datei ausgewählt und mit nur wenigen Mausklicks geladen bzw. geöffnet werden kann. Außerdem sind je nach Einstellung auch versteckte Dateien sichtbar, was beim JKCEMU-Dateiauswahldialog nicht der Fall ist.

Neben dem bequemen Laden von Dateien in den Emulator bietet der Datei-Browser aber auch vielen Funktionen eines Datei-Managers, wie z.B. Dateien und Verzeichnisse kopieren, verschieben (ausschneiden und einfügen), löschen usw.

1. Ansicht

Der Datei-Browser zeigt auf der linken Seite das Dateisystem in einer Baumdarstellung an. Mit den Einstellungen können Sie Einfluss auf die angezeigten Dateien und Verzeichnisse nehmen. Sofern vorhanden, sollten Sie insbesondere den Menüpunkt Phyische Dateisystemstruktur anzeigen beachten.

Die rechte Seite dient zur Anzeige von Details. Zwischen beiden Seiten befindet sich ein Balken, den Sie nach links und rechts verschieben können. Wenn Sie eine Datei anklicken, werden Detailinformationen auf der rechten Seite angezeigt. Bei einer Bilddatei sehen Sie das ganze Bild, vorausgesetzt, das Dateiformat wird unterstützt und die eingestellte maximale Dateigröße für die Vorschau wurde nicht überschritten. Bei einer Archivdatei (TAR und ZIP) sowie bei einem Verzeichnis wird der jeweilige Inhalt angezeigt.

2. Drag&Drop

Der Datei-Browser kann sowohl als Quelle als auch als Ziel einer Drag&Drop-Operation verwendet werden, d.h., Sie können eine Datei markieren, mit gedrückter Maustaste in ein anderes Fenster ziehen und dort loslassen. Dann liegt es an dem anderen Fenster, was mit der Datei passiert. Das JKCEMU-Emulator-Fenster wird in einem solchen Fall die Datei laden.

In der anderen Richtung, d.h., wenn Sie eine Datei in die linke Ansicht des Datei-Browsers hineinziehen und dort über einem Verzeichnis loslassen, wird die Datei in das Verzeichnis kopiert bzw. verschoben.

Mit Drag&Drop kann man aber nicht nur eine einzelne Datei übertragen, sondern auch mehrere und auch Verzeichnisse. Es kann aber sein, das das Zielfenster nur etwas mit einer Datei anfangen kann. So macht es i.d.R. wenig Sinn, ein Verzeichnis in einen Texteditor hinziehen und dort öffnen zu wollen.

3. Dateien laden und starten

Es ist die Hauptaufgabe des Datei-Browsers, Dateien bequem zu laden und ggf. auch zu starten. Im Menü Datei gibt es dafür verschiedene Funktionen, von denen die wichtigsten auch in der Werkzeugleiste im oberen Bereich des Fensters zu finden sind.

Achtung! Wenn der Datei-Browser mit der JKCEMU-Kommandozeilenoption --fb oder --filebrowser ohne Emulator gestartet wurde (siehe Aufruf und Kommandozeile), kann auch nichts in den Emulator geladen werden. In dem Fall sind die Menüeinträge und Schaltflächen zum Laden in den Emulator nicht sichtbar, und ein Doppelklick führt auch kein Laden durch.

3.1. In Emulator laden mit...

Bei dieser Funktion wird vor dem Laden der selektierten Datei immer der Dialog mit den Ladeoptionen angezeigt. Sie können damit z.B. die Datei auf eine andere als in der Datei angegebenen Adresse laden.

3.2. In Emulator laden

Bei dieser Funktion wird die selektierte Datei ohne Nachfrage in den Arbeitsspeicher des Emulators geladen. Voraussetzung ist allerdings, dass das Format der Datei auch Ladeadressen kennt. Ist das nicht der Fall, muss zwangsweise eine Ladeadresse angegeben werden. In dem Fall erscheint dann doch der Dialog mit den Ladeoptionen.

3.3. Im Emulator starten

Enthält die selektierte Datei ein ausführbares Maschinencodeprogramm und eine Startadresse, wird die Datei ohne Nachfrage geladen und das Programm gestartet.

3.4. Doppelklick

Ein Doppelklick auf eine Datei führt eine für die Datei sinnvolle Aktion aus. Eine Textdatei wird im Texteditor geöffnet, eine Bilddatei im Bildbetrachter angezeigt (wenn das Dateiformat unterstützt wird) und eine Sound-Datei abgespielt (wenn das Dateiformat unterstützt wird). Wenn JKCEMU selbst nicht weiß, was es mit der Datei machen soll, wird das Betriebssystem gefragt, ob es die Datei sinnvoll öffnen kann. Ist das alles nicht der Fall, wird davon ausgegangen, dass die Datei in den Arbeitsspeicher des Emulator geladen werden soll. In dem Fall erscheint der Dialog mit den Ladeoptionen. Da es aber hinderlich sein kann, jedesmal diesen Dialog bestätigen zu müssen, können Sie dieses Verhalten im Menü Einstellungen abschalten. Mit dem Menüpunkt Doppelklick führt Laden/Starten ohne Nachfrage aus legen Sie fest, dass beim Doppelklick auf eine Datei, deren Format Ladeadressen kennt, keine Ladeoptionen mehr abgefragt werden. Enthält die Datei ein ausführbares Maschinencodeprogramm, d.h. ist eine Startadresse eingetragen, wird das Programm auch sofort gestartet.

4. Ausschneiden, Kopieren und Einfügen

Über das Menü Bearbeiten sowie über das Kontextmenü können Sie Dateien und Verzeichnisse ausschneiden, kopieren und wieder einfügen. Dazu wird (falls vorhanden) die Zwischenablage des Betriebssystems verwendet, d.h., Sie können auf diese Art und Weise auch Dateien zwischen dem Datei-Browser und anderen Fenstern bzw. Programmen hin und her übertragen.

Achtung! Die Funktion Ausschneiden funktioniert nur innerhalb des Datei-Browsers. Wenn Sie im Datei-Browser eine Datei ausschneiden und in einem anderen Programm wieder einfügen, wird die Datei kopiert, nicht aber verschoben.

Als eine Besonderheit bietet der Datei-Browser auch die Möglichkeit, nur die vollständigen Namen von Dateien und Verzeichnissen zu kopieren, und zwar sowohl in reiner Textform als auch in Form einer URL.

5. Audiowiedergabe von Speicherabbilddateien

Eine Besonderheit des JKCEMU-Datei-Browsers ist, dass er Speicherabbilddateien im Kassettenaufzeichnungsformat einiger der emulierten Computer wiedergeben kann. Damit eignet sich JKCEMU als Zuspieler für diese 8-Bit-Computer. Die entsprechenden Funktionen finden Sie im Untermenü DateiWiedergeben im

Die Tabelle zeigt, welche Dateiformate in welchem Kassettenaufzeichnungsformat wiedergegeben werden können:
Format der Speicherabbilddatei Audiowiedergabe im Kassettenaufzeichnungsformat
Einfache Speicherabbilddateien (*.bin)
  • AC1
  • AC1/LLC2 TurboSave
  • Z1013
Headersave-Dateien (*.z80)
  • Z1013-Headersave
Headersave-Dateien (*.z80)
mit Typ B und Anfangsadresse 60F7
(Format, in dem JKCEMU AC1- und LLC2-BASIC-Programme speichert)
  • AC1-BASIC
  • AC1/LLC2 TurboSave
  • Z1013-Headersave
KC-System-Dateien (*.kcc)
KC-System-Dateien mit BASIC-Programm (*.kcb)
  • KC-Format
KC-BASIC-Dateien (*.sss)
  • KC-Format
KC-TAP-Dateien (*.tap)
  • KC-Format


Der Dateikonverter bietet ebensfalls die Möglichkeit zur Audiowiedergabe von Speicherabbilddateien. Aufgrund der dort vorhandenen Konvertierungsfunktionen lassen sich sogar noch mehr Speicherabbilddateiformate in den unterstützten Kassettenaufzeichnungsformaten wiedergeben.

6. Weitere Funktionen

Der Datei-Browser bietet neben dem Laden bzw. Öffnen von Dateien auch weiterer Funktionen, wie z.B. Verzeichnisse anlegen, Verzeichnisse und Dateien umbenennen und löschen, Prüf- und Hashwerte berechnen, Packen und Entpacken sowie den Änderungszeitpunkt auf einen beliebigen Wert setzen. Alle diese Funktionen finden Sie im Menü Datei.

7. Tastaturbedienung

Der Datei-Browser lässt sich auch bequem und schnell mit den vier Cursor-Tasten bedienen. Das Auf- und Zuklappen der Verzeichnisse geschieht mit den Tasten Links und Rechts. Die Enter-Taste hat die gleiche Funktion wir ein Doppelklick.

8. Einstellungen

Im Menü Einstellungen können Sie den Datei-Browser an Ihre Bedürfnisse anpassen. Diese Einstellungen, die Position des Schiebers zwischen Baumdarstellung und Vorschau sowie die Fenstergröße und -position können Sie auch dauerhaft in einem Profil speichern. Das tun Sie in dem separaten Fenster für Einstellungen.

8.1. Phyische Dateisystemstruktur anzeigen

Es gibt Betriebssysteme, die dem Anwender eine Dateisystemansicht zeigen, welche nicht der physischen Dateisystemstruktur entspricht. So eine Anwendersicht kann z.B. Verzeichnisse wie Bibliotheken oder Computer oder auch in die lokale Sprache übersetzte Verzeichnisnamen enthalten. Wenn sowohl das Betriebssystem und als auch die Java-Laufzeitumgebung eine solche Anwendersicht auf das Dateisystem unterstützen, kann der Datei-Browser auch beide Sichten anzeigen. In dem Fall gibt es im Menü Einstellungen den Punkt Phyische Dateisystemstruktur anzeigen, mit dem Sie zwischen den beiden Sichten umschalten können. Ist diese Menüeintrag nicht vorhanden, ist auch keine Anwendersicht verfügbar, und es wird immer die physische Dateisystemstruktur angezeigt.