Audio/Kassette

Viele der von JKCEMU emulierten Systeme verwenden im Original einen Kassettenrecorder als Massenspeicher, d.h. die Daten werden in Töne umgewandelt und auf Band gespeichert. JKCEMU ist in der Lage, den Anschluss für den Kassettenrecorder zu emulieren, und zwar ein- und ausgangsseitig. Dafür werden wahlweise das Audiosystem des Emulatorrechners oder Sound- bzw. Tape-Dateien verwendet.

Ebenfalls in die Rublik Audio/Kassette fällt die Emulation eines Ton- bzw. Sound-Generators, sofern das emulierte System im Original einen hat und dieser von JKCEMU auch nachgebildet wird.


1. Audiofunktionen

Zur Emulation des Kassettenrecorderanschlusses oder eines Tongenerators müssen Sie eine Audiofunktion aktivieren. Rufen Sie dazu den Menüpunkt ExtraAudio/Kassette... auf. Es erscheint ein Fenster, welches in die drei Reiter bzw. Unterfenster Eingang Kassette, Ausgang Kassette und Ausgang Sound-Generator/Lautsprecher unterteilt ist.

1.1. Eingang Kassette

Die Funktionen in diesem Reiter beziehen sich auf die eingangsseitige Emulation der Kassettenschnittstelle, d.h. hierüber können Sie Kassettenaufzeichnungen in den Emulator einlesen.

1.1.1. Audiodaten vom Sound-System lesen (z.B. Mikrofon- oder Line-In-Anschluss)

Diese Funktion dient dazu, auf Magnettonband gespeicherte Dateien und Programme oder Daten von einem anderen Computer direkt in den Emulator zu laden. JKCEMU öffnet einen Audiokanal zum Sound-System des Emulatorrechners. Mit dem Auswahlfeld Gerät können Sie festlegen, zu welchem logischen Gerät oder zu welchem Anschluss der Audiokanal geöffnet wird. Wenn also bei der Auswahl Standard der Audiokanal nicht zu Ihrer gewüschten Audioquelle geöffnet wird, sondern z.B. zu einem eingebauten Mikrofon, dann probieren Sie notfalls die einzelnen Auswahlmöglichkeiten solange durch, bis die richtige Audioquelle gefunden wurde. Dazu ist die Pegelanzeige an der rechten Seite im Fenster nützlich. Diese zeigt jedoch erst dann den Pegel an, wenn eine Audiofunktion aktiv ist.

Das Laden von Kassette kann mitunter schwierig und problematisch sein. Tipps und Tricks zu diesem Thema finden Sie hier.

JKCEMU öffnet den Audiokanal in Stereo. In den Optionen können Sie wählen, ob die Daten vom linken oder rechten Kanal gelesen werden. Sollte sich der Audiokanal nur in Mono öffnen lassen, steht diese Umschaltmöglichkeit natürlich nicht zur Verfügung.

1.1.2. Audiodaten aus Sound- oder Tape-Datei lesen

Diese Funktion emuliert den Anschluss für den Kassettenrecorder, indem die Audiodaten von einer Sound- oder Tape-Datei gelesen werden. Ein Fortschrittsbalken visualisiert den Einleseprozess. Es können auch mit GZIP komprimierte Sound-Dateien gelesen werden, wenn sie die Dateiendung .gz haben, also z.B.: datei.wav.gz

Einige der emulierten Computer fragen den Kassettenrecorderanschluss im Polling-Verfahren ab. Im Emulator wirkt sich das so aus, dass die Datei immer nur dann gelesen wird, wenn auch der emulierte Kassettenrecorderanschluss abgefragt wird. Ist das gerade nicht der Fall, bleibt der Fortschrittsbalken stehen.

Achtung! Nach dem Aktivieren dieser Audiofunktion müssen Sie noch auf Abspielen drücken, um das eigentliche Einlesen zu starten. Sie können auch jederzeit mit Pause anhalten und mit erneutem Drücken auf Abspielen wieder fortsetzen. Außerdem lässt sich das Einlesen mit der Taste Turbo beschleunigen. Dabei wird bis zum Erreichen des Dateiendes die Geschwindigkeitssteuerung ausgeschaltet, so dass der Emulator mit maximaler Geschwindigkeit läuft.

Hinweis: Sie können die Audiofunktion Sound- oder Tape-Datei lesen auch aktivieren, indem Sie per Drag&Drop eine passende Datei in das Audio/Kassette-Fenster ziehen und im Reiter Eingang Kassette über dem Feld Datei loslassen.

Hinweis: Durch Setzen des Häkchens Mithören werden die aus der Datei gelesenen Audiodaten über das Sound-System wieder ausgegeben, so dass Sie mithören können. Dazu wird ein Audiokanal mit den gleichen Parametern (Abtastrate, Anzahl Kanäle) geöffnet. Ist das nicht möglich, z.B. weil eine Tape-Datei mit einer ungewöhnlichen Abtastrate eingelesen wird, schaltet sich die Option Mithören ohne Fehlermeldung automatisch wieder aus. Außerdem ist zu beachten, dass Mithören und Turbo sich gegenseitig ausschließen.

1.1.3. Letzte Sound- oder Tape-Datei noch einmal lesen

Diese Audiofunktion entspricht der vorherigen nur mit dem Unterschied, dass kein Dateiauswahldialog erscheint, sondern die zuletzt gelesene Sound- bzw. Tape-Datei wieder eingelesen wird.

1.2. Ausgang Kassette

Die Funktionen in diesem Reiter beziehen sich auf die ausgangsseitige Emulation der Kassettenschnittstelle, d.h. hierüber können Sie die Audiodaten ausgeben oder aufzeichnen, die das im Emulator laufende System beim "Speichern" erzeugt.

1.2.1. Audiodaten über Sound-System ausgeben

Bei dieser Funktion werden die am emulierten Kassettenrecorderanschluss ausgegebenen Töne über das Sound-System des Emulatorrechners ausgegeben, d.h., Sie hören die Töne über die eingebauten oder angeschlossenen Lautsprecher.

Möchten Sie Programme auf Magnettonband speichern oder direkt an einen anderen Computer mit Kassettenrecorderanschluss übertragen, dann schließen Sie den Kassettenrecorder oder den Computer am Kopfhörer- bzw. Line-Out-Anschluss an. Tipps & Tricks zum Speichern von Daten auf Magenttonband finden Sie hier.

1.2.2. Audiodaten aufnehmen und in Datei speichern

Bei dieser Funktion werden die Daten, die am emulierten Anschluss für das Magnettonbandgerät ausgegeben werden, in eine Sound- oder Tape-Datei geschrieben. Die Datei beginnt mit dem ersten Phasenwechsel nach Aktivierung der Funktion und endet beim letzten Phasenwechsel vor Deaktivierung, d.h, die Datei enthält weder an ihrem Anfang noch an ihrem Ende eine Pause.

Die Funktion deaktiviert sich automatisch, wenn in den ausgegebenen Tönen eine Pause größer als fünf Sekunden auftritt.

Die erzeugten Sound-Dateien enthalten nur Rechteckschwingungen, d.h. nur zwei Pegelzustände. Aus diesem Grund lassen sich diese Dateien auch gut komprimieren. JKCEMU bietet die Möglichkeit, beim Speichern von Sound-Dateien diese gleich mit GZIP komprimieren zu lassen. Wenn Sie das nutzen möchten, dann hängen Sie an den Dateinamen hinter der Endung einfach nur die Endung .gz an, also z.B. ausgabe.wav.gz. Bei Tape-Dateien ist eine solche Komprimierung nicht möglich.

1.3. Ausgang Sound-Generator/Lautsprecher

Die Funktion in diesem Reiter bezieht sich auf den Tonausgang, sofern das emulierte System im Original einen hat. Das kann ein Tongenerator oder auch ein spezieller Ausgang bzw. Anschluss für einen Lautsprecher sein.

2. Optionen

Im Bereich Optionen können Sie die Eigenschaften der jeweiligen Audiofunktion beeinflussen. Je nach ausgewählter Funktion stehen nur die relevanten Optionen zur Verfügung.

2.1. Gerät

Normalerweise sollten Sie das Auswahlfeld auf "Standard" stehen lassen. Sind jedoch mehrere Sound-Karten vorhanden oder es sind mehrere Sound-Engines (z.B. Mixer) installiert oder der Sound-Treiber bietet mehrere Zugangspunkte, dann können Sie hier das logische Gerät auswählen, mit dem Sie arbeiten möchten.

2.2. Abtastrate

Normalerweise sollten Sie das Auswahlfeld auf "Standard" stehen lassen. Sie können jedoch die verschiedenen Abtastraten einzeln ausprobieren, wenn Sie mit den Audiofunktionen Probleme haben sollten.

Hinweis: Wenn Sie sogenannte 1-Bit-Musik abspielen und hören möchten, sollten Sie eine möglichst hohe Abtastrate einstellen, z.B. 96000. Allerdings unterstützt nicht jede Computer-Hardware solch eine hohe Abtastrate.

3. Hinweise

3.1. Lautstärke

Die Lautstärke regeln Sie mit der entsprechenden Bedienungssoftware des Betriebssystems auf Ihrem Computers.

3.2. Sonstiges