Texteditor


1. Vorbemerkungen

Ein Texteditor dient natürlich zum Anzeigen und Bearbeiten von Textdateien. Der JKCEMU-Texteditor ist aber insbesondere auf die Belange des Emulators ausgelegt. So bietet er einerseits Zugang zum Assembler und zum BASIC-Compiler und andereseits kann er mit den üblichen Zeichensätzen und teilweise auch mit den Dateiformaten der emulierten Systeme umgehen. Alte Dateiformate werden in der Form unterstützt, dass beim Öffnen von EDAS*4-Assemblerquelltextdateien und diversen BASIC-Programmdateien der jeweilige Quelltext extrahiert und in Form einer neuen Textdatei bereitstellen wird.

2. Texteditor starten

Sie befinden sich im JKCEMU Hauptfenster und klicken im Menü Datei den Punkt Texteditor/Programmierung... an.

Die weitere Beschreibung bezieht sich auf das Fenster des Texteditors.

3. Funktionen

Im Editor können gleichzeitig mehrere Textdateien angezeigt und bearbeitet werden. Erstellen Sie einen neuen Text (Punkt Neuer Text im Menü Datei) oder öffnen Sie eine Datei (Menüpunkte Öffnen... und Öffnen mit Zeichensatz...), so wird dafür ein neues Unterfenster angelegt. Der bereits angezeigte Text bleibt in seinem Unterfenster erhalten. Für jedes Unterfenster sehen Sie oberhalb des Textbereiches eine Lasche mit dem Dateinamen. Durch Mausklick auf die entsprechende Lasche können Sie zwischen den einzelnen Unterfenstern, d.h. zwischen den einzelnen Texten, hin- und herschalten.

Die Editier-Funktionen finden Sie im Menü Bearbeiten, z.B. letzte Änderung rückgängig machen, Arbeiten mit der Zwischenablage, Suchen und Ersetzen, mit dem Cursor zu einer bestimmten Zeile springen usw.

Nachfolgend wird auf einige Funktionen näher eingegangen. Die nicht näher erläuterten Funktionen entsprechen denen gewöhnlicher Texteditoren.

3.1. Datei öffnen

Mit dieser Funktion öffnen Sie eine Datei und laden den darin enthaltenen Text in den Editor. Dazu erscheint ein Dateiauswahldialog, in dem Sie die zu öffnende Datei auswählen.

Der Texteditor erkennt die Dateieigenschaften automatisch und merkt sie sich intern. Allerdings kann der Zeichensatz nicht automatisch erkannt werden, d.h., der Datei muss der Systemzeichensatz oder ein dazu kompatibler Zeichensatz zugrunde liegen. Ist das nicht der Fall, d.h. wenn einzelne Bytes nicht in Zeichen nicht gemappt werden können, lädt der Editor die Datei mit dem Zeichensatz ISO-8859-1 (Latin 1). Wenn auch das auch nicht der richtige Zeichensatz ist, müssen Sie die Datei mit dem Menüpunkt Datei öffnen mit Zeichensatz laden und dabei den Zeichensatz angeben.

3.1.1. Dateien der emulierten Systeme

Der Texteditor ist in der Lage, einige Dateien der emulierten Systeme zu lesen und den eventuell darin enthaltenen Text zu extrahieren. Dieser wird dann als neue Textdatei (Neuer Text) angezeigt. Wird nun dieser Text gespeichert, hat man somit die Datei in eine heute übliche Textdatei konvertiert.

Konkret kann der Editor Texte aus folgenden Dateitypen extrahieren:


3.2. Datei öffnen mit Zeichensatz

Mit dieser Funktion öffnen Sie eine Datei, die in einem anderen als den Systemzeichensatz gespeichert wurde. Nach der Dateiauswahl werden Sie nach dem Zeichensatz gefragt, mit der die Datei geladen werden soll.

Achtung! Wenn Sie eine Datei mit einem anderen Zeichensatz laden, als sie einmal erzeugt oder gespeichert wurde, werden möglicherweise einige Zeichen falsch angezeigt oder fehlen ganz.

Des Weiteren haben Sie die Möglichkeit, die Option Eventuell vorhandenes Dateiendezeichen ignorieren zu aktivieren. Damit wird eine Datei bis zum physischen Ende eingelesen, auch wenn vorher ein Dateiendezeichen kommt. Ein Dateiendezeichen (Byte 1Ah) wird üblicherweise als Ende einer Textdatei bei Speicherung auf einem blockorientierten Medium (z.B. Kassettenaufzeichnung, CP/M-Diskettenspeicherung) verwendet. Heute werden Dateien byte-exakt gespeichert, so dass ein Dateiendezeichen nicht mehr notwendig ist. Doch bei blockorientierter Speicherung wird eine Datei bis zum Ende des Blocks eingelesen. Dadurch können hinter dem Text noch verwirrende Bytes folgen. Das wird mit dem Dateiendezeichen verhindert.

3.3. Datei speichern

Diese Funktion speichert den angezeigten Text in eine Datei. Die Dabei hat den gleichen Namen, den gleichen Zeichensatz und auch sonst die gleichen Eigenschaften wie beim Öffnen beziehungsweise beim letzten Speichern.

Wenn Sie einen neuen Text angelegt haben und diesen erstmalig speichern, wird automatisch die Funktionen Speichern unter... aufgerufen, d.h., Sie müssen den Dateinamen und die Eigenschaften festlegen.

3.4. Datei speichern unter...

Sie können den angezeigten Text in einer Datei mit einem anderen Namen und/oder mit anderen Eigenschaften speichern. Zuerst erscheint ein Dateiauswahldialog, in dem Sie den Namen der zu speichernden Datei bestimmen. Nach dem Bestätigen sehen Sie ein neues Fenster, in dem Sie die Eigenschaften angeben können. Damit ist es auch möglich, eine Textdatei in einem anderen als den Systemzeichensatz zu speichern oder die Zeilenendebytes (DOS/Windows- bzw. Unix/Linux-Format) zu ändern.

3.5. Drucken

Der angezeigte Text wird gedruckt. Mit der Funktion Druckoptionen... bestimmen Sie die zu verwendende Schriftgröße und legen fest, ob die Seitenzahl und der Dateiname gedruckt werden sollen.

3.6. Eigenschaften

Jede Textdatei besitzt Eigenschaften, die Sie sich mit dieser Funktion anzeigen lassen können. Zu den Eigenschaften gehören der vollständige Dateiname, der Zeichensatz, die Tabulatorbreite, die Zeilenendekennung und die Option, ob beim Speichern nicht sichtbare Zeichen am Zeilenende (angehängte Leerzeichen und Tabulatoren) abgeschnitten werden sollen.

Möchten Sie die Eigenschaften ändern, so speichern Sie die Datei mit der Funktion Speichern unter... und geben dort die neuen Eigenschaften an.

3.7. Tabulatorbreite

Die Tabulatorbreite wird nicht in der Textdatei gespeichert, d.h., es wird immer die Tabulatorbreite verwendet, die Sie gerade eingestellt haben.

Einstellen können Sie die Tabulatorbreite im Menü Bearbeiten. Dabei können Sie angeben, ob der Wert als Standardwert gesetzt werden soll. Wenn nein, gilt die Tabulatorbreite nur für das aktuelle Unterfenster. Wenn ja, werden alle weiteren Textdateien, die Sie öffnen oder neu anlegen, mit dieser Tabulatorbreite angezeigt. Dauerhaft gespeichert wird die Standardtabulatorbreite aber erst, wenn Sie in den Einstellungen ein Profil speichern.

3.8. Klammer prüfen

Mit dieser Funktion finden Sie die zugehörige Klammer, wenn sich der Cursor unmittelbar vor einer Klammer befindet. Steht dagegen der Cursor an einer anderen Stelle, springt er zur nächsten schließenden Klammer.

3.9. Deutsche Umlaute konvertieren

Die emulierten Computer kennen in ihrem Originalzustand keine deutschen Umlaute. Um trotzdem deutschsprachige Texte anzeigen zu können, verwendeten einige Anwender die deutsche Variante des ISO-646-Zeichensatzes, bei dem anstelle der Zeichen [\]{|}~ die Umlaute zu finden sind. Wird nun ein solcher Text in einem gewöhnlichen Texteditor angezeigt, so sind anstelle der deutschen Umlaute eben die Zeichen [\]{|}~ zu sehen.

Manche Anwender haben auch einen DOS-kompatiblen Zeichensatz installiert. Wenn Sie nun eine im DOS-Zeichensatz erstellte Textdatei öffnen, sehen Sie anstelle der deutschen Umlaute ebenfalls andere Zeichen.

Zwar können Sie mit der Funktion Öffnen mit Zeichensatz... die Datei gleich mit dem richtigen Zeichensatz laden, doch falls Sie diesen nicht kennen, ist es umständlich, alle möglichen Zeichensätze erst auszuprobieren. Mit den Funktionen im Untermenü Deutsche Umlaute konvertieren können Sie die deutschen Umlaute aus dem DOS-Zeichensatz beziehungsweise aus der deutschen Variante des ISO-646-Zeichensatzes nachträglich umwandeln, so dass sie richtig angezeigt werden.

Achtung! Vergewissern Sie sich bitte vor jedem Konvertieren, mit welchem Zeichensatz der Text erstellt wurde und überlegen Sie bitte sorgfältig, ob und wie Sie Zeichen umwandeln müssen.

3.10. WordStar-Formatierungen entfernen

WordStar war zu Zeiten der 8-Bit-Computer eine weit verbreitete Textverarbung. Aus diesem Grund wurden viele Dokumentationen in WordStar erstellt. Damit Sie solche Dateien lesen können, bietet der JKCEMU-Texteditor eine spezielle Unterstützung an: Wenn Sie nach dem Öffnen einer Datei erkennen, dass es sich um eine WordStar-Datei handelt, können Sie mit dem Menüpunkt die WordStar-Formatierungen entfernen und so eine einfache Textdatei daraus machen. Eine WordStar-Datei erkennt man meistens daran, dass der letzte Buchstabe eines jeden Wortes durch ein seltsames Zeichen dargestellt wird.

Achtung! Bei einer Datei mit deutschsprachigem Inhalt müssen Sie nach dem Entfernen der WordStar-Formatierungen wahrscheinlich noch die Umlaute konvertieren (siehe vorherigen Abschnitt).

4. Programmierung mit Assembler und BASIC-Compiler

Dieser Abschnitt geht auf die Programmierung mit Assemblers und BASIC-Compilers unter Nutzung des im JKCEMU integrierten Texteditors ein. Möchten Sie zur Programmierung jedoch einen anderen Texteditor verwenden, können Sie den Assembler und den BASIC-Compiler über die Kommandozeile aufrufen (siehe hier und hier).

Mit dem JKCEMU-Texteditor können Sie Assembler- und BASIC-Programme schreiben und diese direkt übersetzen lassen. Der Aufruf des Assemblers bzw. BASIC-Compilers erfolgt über die entsprechenden Menüeinträge im Menü Programmierung. Beim erstmaligen Aufruf der Menüpunkte Assemblieren und BASIC-Programm compilieren erscheint ein Dialog zur Eingabe bzw. Anpassung der Optionen. Bei nachfolgenden Aufrufen dieser beiden Menüpunkte sehen Sie den Dialog nicht mehr, und es wird mit den gleichen Optionen assembliert bzw. compiliert.

Möchten Sie die Optionen ändern, so verwenden Sie die Menüpunkte Assemblieren mit... und BASIC-Programm compilieren mit.... Bei diesen beiden erscheint immer der Dialog mit den Optionen. Ist in den Optionen bei Programmcode in Emulator laden das Häkchen gesetzt, wird der Programmcode direkt in den Arbeitsspeicher (RAM) des Emulators geladen, d.h., Sie können das Programm ausführen oder debuggen.

Nach dem Assemblieren werden links die jeweiligen Adressen eingeblendet, sofern im Menü ProgrammierungAdressleiste nach Assemblieren anzeigen eingeschaltet ist. Damit sehen Sie, auf welchen Adressen die jeweiligen Quelltextzeilen assembliert wurden. Das erleichert den Überblick bei der Arbeit mit dem Debugger. Außerdem ist es damit auch möglich, über das Kontextmenü im Texteditor direkt einen Haltepunkt im Debugger anzulegen.

4.1. Projektdateien

Der JKCEMU-Texteditor bietet die Möglichkeit, ein angefangenes Assembler- oder BASIC-Programm als Projekt zu speichern (Menüpunkte ProgrammierungProjekt speichern sowie ProgrammierungProjekt speichern unter...). Dabei wird eine Projektdatei erzeugt, die die eingestellten Optionen sowie einen Verweis auf die Quelltextdatei enthält. Sie können ein Projekt erst speichern, wenn der Quelltext einmal gespeichert wurde, damit der Name der Quelltextdatei bekannt.

Das Öffnen eines Projektes geschieht im dem Menüpunkt ProgrammierungProjektdatei öffnen.... Dabei werden die Assembler- bzw. BASIC-Compiler-Optionen geladen und die zugehörige Quelltextdatei geöffnet.

Achtung! Wenn Sie nur die Quelltextdatei anstelle der Projektdatei öffnen, werden die Assembler- bzw. Compiler-Optionen nicht wieder so eingestellt, wie sie beim Speichern des Projektes waren.